“Eine außergewöhnliche Interpretation (…) Reichel besitzt ungewöhnliche Qualitäten, die er in seiner Leitung ohne Selbstdarstellung zeigt.”
— Gonzalo Saavedra, El Mercurio
Helmuth Reichel Silva zählt zu den herausragendsten Dirigenten Südamerikas und begeistert mit seiner außergewöhnlichen Musikalität ein internationales Publikum. Weltweit geschätzt für seine tiefgründigen Interpretationen, sein inspirierendes Temperament und seine unverwechselbare künstlerische Stimme, zeichnen sich seine Aufführungen sowohl durch strukturelle Klarheit als auch durch große emotionale Tiefe aus. Von der Presse als „Dirigent von höchstem Niveau… mit einem ungewöhnlich entwickelten Gehör“ und für Interpretationen gelobt, die „von einem präzisen Puls und außergewöhnlicher Detailgenauigkeit geprägt“ sind (El Mercurio), wird Reichel Silva ebenso für die Authentizität und Ausdruckskraft geschätzt, die er auf die Bühne bringt. Seine Arbeit spiegelt eine starke Affinität zu den Farben und Ausdruckslandschaften des Repertoires des 20. Jahrhunderts wider, ebenso wie ein tiefes Engagement für zeitgenössische Musik, insbesondere für Werke chilenischer und lateinamerikanischer Komponist*innen, und verbindet dies mit einem breiten und vielseitigen sinfonischen Profil.
Nach seiner von der Kritik gefeierten Rückkehr an die Ópera Nacional de Chile in der Saison 2024/25, wo er Werke von Bartók, Ravel und Bernstein mit der Orquesta Filarmónica de Santiago leitete, umfasst Reichel Silvas anhaltende Zusammenarbeit mit dem Orchester bedeutende sinfonische Projekte, darunter Beethovens 9. Symphonie, Ravels Daphnis et Chloé und Strawinskys Pétrouchka. Weitere Höhepunkte sind sein Debüt bei den Dresdner Musikfestspielen 2025 und seine Rückkehr zur Orquesta Sinfónica Nacional de Chile im neu eröffneten Gran Sala Sinfónica Nacional sowie seine kontinuierliche Zusammenarbeit mit der Orquesta Sinfónica de La Serena. Im Oktober 2025 veröffentlichte Reichel Silva Paisaje Urbano, ein Album mit der Orquesta Sinfónica de La Serena mit zeitgenössischen Werken chilenischer Komponist*innen. Unter seiner Leitung aufgenommen, markiert es einen Meilenstein in der chilenischen Orchesterlandschaft; weitere Bände dieses Projekts sind bereits geplant.
Im Rahmen seiner jüngsten Zusammenarbeit mit dem Coro Sinfónico Nacional, darunter einer Aufführung von Debussys Nocturnes mit seinem zarten Frauenchor im dritten Satz sowie der Uraufführung eines Werkes von Tomás Brantmayer, wurde Reichel Silva eingeladen, Mendelssohns Oratorium Elias im Jahr 2026 als Teil seiner fortlaufenden Kooperation mit der Orquesta Sinfónica Nacional de Chile zu dirigieren. Im selben Jahr wird er außerdem Lutosławskis Konzert für Orchester mit demselben Ensemble aufführen. Darüber hinaus kehrt Reichel Silva im Oktober 2026 für eine Konzertreihe zur Orquesta Sinfónica Nacional Juvenil zurück und wird das Jahr mit der Orquesta Sinfónica de La Serena beschließen, um den zweiten Band des Projekts nach Paisaje Urbano einzuspielen, womit er seine kontinuierliche Förderung zeitgenössischer chilenischer Musik fortsetzt.
Geboren in Santiago de Chile, begann Reichel Silva seine musikalische Laufbahn im Alter von fünf Jahren als Geiger am Conservatorio Nacional de Música in Santiago. Später führte er sein Violinstudium in Deutschland fort, wo er als Mitglied mehrerer bedeutender Opern- und Sinfonieorchester tätig war und aus erster Hand Einblicke in orchestrale Klangstrukturen, Ensemblekultur und die Feinheiten des Opern- und Sinfonierrepertoires gewann. Diese umfangreiche Erfahrung als professioneller Geiger prägte seine musikalische Sensibilität grundlegend und vermittelte ihm ein tiefes Verständnis für orchestrale Farbgebung, Balance und kommunikative Feinheiten im Ensemble – Elemente, die heute seinen dirigentischen Ansatz wesentlich bestimmen. Anschließend absolvierte Reichel Silva seine Ausbildung als Dirigent an den Musikhochschulen in Stuttgart und Trossingen. Wichtige Impulse erhielt er dabei von renommierten Mentoren wie Mariss Jansons, Jonathan Nott und Dennis Russell Davies. Seine Dirigentenkarriere begann er als Finalist des Dirigierwettbewerbs von Besançon, und seither wurde er von Orchestern in Asien, Europa und Südamerika engagiert – darunter das Tokyo Symphony Orchestra, das SWR Sinfonieorchester, das Sinfonieorchester Basel, das Orchestra Ensemble Kanazawa, Orquesta Sinfónica de Castilla y León und die Stuttgarter Philharmoniker. In Chile arbeitet er regelmäßig mit den führenden Orchestern des Landes zusammen und setzt damit seine Arbeit für die Bewahrung chilenischer Musikkultur ebenso wie für zeitgenössisches Repertoire fort.
“Schon zu Beginn wird klar: Hier brennt einer für die Sache, hat sich der Musik mit Leib und Seele verschrieben (..)” — Pforzheimer Zeitung
Reichel Silvas Engagement für die zeitgenössische Musik ist ein prägendes Element seiner künstlerischen Identität. Zu seinen bisherigen Kooperationen zählen führende internationale Komponisten wie Helmut Lachenmann, Pēteris Vasks und Guillaume Connesson sowie bedeutende zeitgenössische chilenische Komponist*innen, darunter Tomás Brantmayer, Miguel Farías und Tamara Miller – durch Uraufführungen, Einspielungen und Auftragswerke.
Außerhalb des Konzertsaals widmet sich Reichel Silva als leidenschaftlicher Pädagoge der Ausbildung der nächsten Generation von Dirigentinnen und Musikerinnen. Als Gastprofessor bei internationalen Meisterkursen sowie an der Fundación de Orquestas Juveniles e Infantiles und der Universidad Alberto Hurtado in Chile gibt er seine Erfahrung und Perspektiven an aufstrebende Musiker*innen weiter. Die Zukunft durch Bildung zu gestalten, ist ihm ein besonderes Anliegen: Seit 2020 setzt er als Künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Universitätsorchesters Dresden auf die kreative Vermittlung von Musik und fördert damit ein tieferes Verständnis für ihre kulturelle und expressive Bedeutung.
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